17.01.2023 Durchfahrt Panama-Kanal

Um ca. 4 Uhr morgens legte die Joy ab und machte sich langsam auf den Weg in Richtung Kanal, wo sie bei der Einfahrt dann erst mal in Warteposition verharrte. Der Kapitän hatte gestern abends bereits gesagt, dass er die richtige Wassertiefe und –strömung abwarten muss und laut den Berechnung sollte gegen 6 Uhr der Lotse an Bord kommen, dann unter der Brücke Puente de las Américas durchfahren und gegen 6:30/7:00 dann in die erste Schleuse einfahren.

Kurz vor 7 war es dann so weit und wir passierten die Puente de las Américas, die lange Zeit die einzige Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika war und warteten dann auf die Einfahrt in die erste Schleuse der Cocoli-Schleusen.

Inzwischen hatte auch der Guide, der uns den ganzen Tag über begleitete, mit seinen Erzählungen rund um den Panamakanal gestartet. Ich kann nicht sagen, ob es unser Glück war, dass er eine total angenehme Erzähl-Stimme hatte, oder doch eher seins. Angesichts der Uhrzeit, hätte ihn so mancher vermutlich gelyncht, wenn es anders gewesen wäre. Die Einfahrt in die erste Schleusenkammer verfolgten wir noch vom Balkon aus, schließlich war ich auch gerade erst im Begriff wirklich wach zu werden und damit beschäftigt während dieses eh schon nicht ganz einfachen Vorgangs auch noch diese Stimme, die über die Lautsprecher hallte, zu verarbeiten.

Während die erste Schleusenkammer mit Wasser gefüllt wurde, meldete sich der Kapitän und kündigte einen etwas längeren Aufenthalt als geplant in der ersten Kammer an, da wir einen medizinischen Notfall hatten und die Person ausgeschifft werden musste, der Rettungswagen stand bereits bereit.

Wir waren mit dem Frühstück dann schon fertig, als es dann weiterging und in die nächste Schleusenkammer einfuhren. Insgesamt befindet sich der Panamakanal 26 Meter über dem Meeresspiegel und diesen Höhenunterschied müssen wir heute also mithilfe der Schleusen bewerkstelligen. Wir hatten die Möglichkeit das ganze Spektakel vom Bug des Schiffes aus zu verfolgen und diese Möglichkeit haben wir natürlich genützt. Das ist schon ein tolles Erlebnis, wenn sich das Tor erst schließt, man langsam aber sicher wieder einige Meter an Höhe gewinnt und sich das Tor dann unter lautem Bimmeln wieder öffnet.

Wir verbrachten den Tag hauptsächlich an Deck und lauschen den spannenden Erzählungen des Panamakanal-Guides, der seit den frühen Morgenstunden – und bis auf eine kurze Mittagspause – den ganzen Tag alles Mögliche über den Panamakanal berichtete. Der Enthusiasmus des 84jährigen Guides war wirklich toll, mit so viel Begeisterung erzählte er vom absoluten Highlight Panamas, das die Geschichte und das Land so geprägt hat.

Zwischendurch kühlten wir uns immer mal wieder im Pool ab, es war einfach irre heiß. Die tolle Landschaft zog an uns vorbei und wir konnten uns gar nicht satt sehen an der Natur. Wir durchquerten den Gatún-See, einen großen, verästelten künstlichen See, der wunderschön in die tropische Natur eingebettet. Wir hätten noch Stunden so weiterfahren können, es war wirklich absolut beeindruckend.

Langsam näherten wir uns den Schleusen, die uns auf der anderen Seite dann wieder auf dem Atlantik ausspucken sollten. Pünktlich fuhren wir in die erste ein und beobachteten das Absenken durch die drei Schleusenkammern auf Meeresniveau fasziniert von der Reling aus. Dann noch unter der letzten Brücke durch, während einige Crewmitglieder „Whatch your head!“ riefen und dabei schelmisch grinsten. Damit war die Durchfahrt durch den Panamakanal zu Ende, der Guide verabschiedete sich und lies viele glückliche und zufriedene Zuhörer zurück.

Abendessen gingen wir heute mal ins Taste und zum Abschluss dieses spannenden Tages natürlich wieder in die Maltingsbar. Mittlerweile kannten uns dort auch schon die meisten Mitreisenden, da Lorvina, die Barkeeperin uns vor einigen Tagen als die Tippgeber für den Averna-Sour vorstellte, den inzwischen fast jeder an der Bar mit Begeisterung trank. Das kannten die scheinbar nicht, schien aber zu schmecken, so viele wie da über die Theke wanderten.

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